Im Rahmen der Erweiterung des Bildungs- und Wissenschaftszentrums in Münster-Gievenbeck wird ein neues Parkdeck mit zwei Parkebenen errichtet. Aufgrund des schwierigen Baugrunds, der aus nicht tragfähigen Schichten besteht, werden zwei Gründungsvarianten – Pfahlgründung und Flachgründung – miteinander verglichen, um die beste Lösung für die sichere Lastabtragung zu finden.
Projektdaten
Leistung
- 350 Stück Centrum Pfähle
- 30 x 30 cm
- L : 8 - 9 m
Auftraggeber
Bauzeit
Auftragssumme
Pfahlgründung vs. Flachgründung
Die Bau- und Liegenschaftsbetriebe (BLB) NRW Münster baut im
Rahmen einer Erweiterung auf dem Gelände des Bildungs- und
Wissenschaftszentrums (BWZ) der Bundesfinanzverwaltung
in Münster-Gievenbeck ein neues Parkdeck. Bei der für die
Bebauung vorgesehenen Fläche handelt es sich um einen mit
Verbundsteinpflaster und Asphalt befestigten alten Parkplatz. Das
geplante Parkdeck wird über zwei Parkebenen verfügen. Neben
Fundamenten für Treppenhäuser, Technikstationen und Rampen
werden insgesamt 255 Einzelfundamente für die Gründung der
Parkdeckstützen benötigt.
Der Bodenaufbau im Bereich des Parkdecks besteht im
Wesentlichen aus vier Schichten. Unterhalb einer aufgefüllten
und umgelagerten Schicht folgen ab ca. 1,0 bis 2,0 m unterhalb
der Geländeoberkante Schmelzwassersande, die lokal noch von
Geschiebelehm unterlagert werden, bevor dann ab ca. 3,0 bis
maximal 3,50m Tiefe der Geschiebemergel bis in größeren Tiefen
ansteht.
Die Gründungssohle der Fundamente wird planmäßig bei ca.
1,50m bis 1,80m unter Gelände angegeben und liegt somit im
Bereich der Auffüllungen bzw. der Schmelzwassersande und
des Geschiebelehms. Diese Schichten werden im Rahmen der
Baugrunderkundungen als nicht ausreichend tragfähig für die
Abtragung der Stützenfundamente eingestuft. Die Lasten müssen
vielmehr in dem ab ca. 3,0 bis 3,50m unter Gelände anstehenden Geschiebemergl geführt werden.
Hierfür werden zwei Varianten untersucht. Zum einen eine Flachgründung mit Magerbetonvertiefung und zum anderen eine Pfahlgründung mit Fertigteilrammpfählen.
Für eine Flachgründung mit Magerbeton spricht zunächst die
einfache Handhabung und Umsetzung ohne Spezialgeräte.
Allerdings kann eine Magerbetonvertiefung nicht ohne
Wasserhaltung erfolgen, da ab ca. 2,0m unter Geländeoberkante
im Rahmen der Baugrunderkundungen Grundwasser angetroffen
wird. Zudem fallen bei einer Fundamentvertiefung Unmengen
Bodenmaterial an, die zu sehr hohen Deponiekosten führen.
Diese Kosten werden den Kosten einer Pfahlgründung mit
vollverdrängenden Fertigrammpfählen gegenübergestellt. Dabei
wird auch positiv berücksichtigt, dass bei einer Pfahlgründung
mit schlanken Stahlbetonfertigpfählen die Stützenfundamente
sehr viel kleiner ausgebildet werden können als bei einer
Flachgründung im Geschiebemergel, der oberflächennah
meist nur eine steife Konsistenz aufweist. Letztendlich zeigt
sich, dass eine Pfahlgründung bei genauerer Betrachtung der
Gesamtkosten, die wirtschaftlichere Lösung ist. Für die Bemessung
der Pfähle werden noch mal tiefere Baugrunderkundungen
durchgeführt, mit denen man die Pfahllängen weiter optimieren
kann. Insgesamt werden für die Gründung des Parkdecks ca. 350
Stück Stahlbetonfertigpfähle überwiegend 30x30cm in Längen
zwischen 8m und 9m eingebaut.
Die Pfahlarbeiten wurden durch die Aarsleff Grundbau GmbH in
nur 3 Wochen zur vollsten Zufriedenheit erledigt.
Varianten untersucht. Zum einen eine Flachgründung
mit Magerbetonvertiefung und zum anderen eine
Pfahlgründung mit Fertigrammpfählen
DAS PERSÖNLICHE GESPRÄCH IST DURCH NICHTS ZU ERSETZEN
Daher freuen wir uns darauf, mit Ihnen über ihre Bedürfnisse zu sprechen und gemeinsam die passende Lösung zu entwickeln